Quittung und Chance

Die Delegierten zum 20. ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall Rheine Angelika Quindt, Ludger Budde, Heinz Pfeffer und Rolf Tschorn haben am ersten Teil - dem vorgezogenen Gewerkschaftstag in Frankfurt - vom 29.- 31. August 2003 teilgenommen.

Mit großer Spannung wurde der vorgezogene Gewerkschaftstag nicht nur von der Öffentlichkeit, sondern von den Mitgliedern vor Ort erwartet, so der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Rheine, Rolf Tschorn.

Die Turbulenzen der letzten Wochen hatten der IG Metall hart zugesetzt und sind nicht spurlos an der Mitgliedschaft vorbei gegangen. Die Aussprache zum Geschäftsbericht hatte mit 107 Wortmeldungen historischen Wert und zeugte deutlich von einem nicht gewöhnlichen Gewerkschaftstag der IG Metall.

Harsche Kritik über den Verlauf der Tarifrunde Ost gab es ebenso wie über das unrühmliche Verhalten der gegenseitigen Schuldzuweisungen und der peinlichen Personaldiskussion im Vorfeld. Die Delegierten forderten eine schnelle und konsequente Aufarbeitung des Desasters und eine neue Qualität der Frankfurter Führungsriege, damit endlich wieder die schwierigen Gegenwartsaufgaben in den gewerkschaftlichen Kernaufgaben im Sinne der Mitglieder in den Mittelpunkt gestellt werden.

Das Führungsduo Peters und Hubert bekannte sich zu begangenen Fehlern, aus denen gelernt werden muss und zum Neuaufbruch. In die Wahlgänge gingen beide ohne Gegenkandidaten. Mit 66,1 % der Stimmen für Jürgen Petes und 67,1 % für Berthold Huber quittierten die Delegierten unmissverständlich ihre Verärgerung. Gleichzeitig erhalten aber beide die Chance , die IG Metall zu alter Stärke zurück zu führen und insbesondere verloren gegangenes Vertrauen bei den Mitgliedern zurück zu gewinnen.

Für den 1. Bevollmächtigten Rolf Tschorn hat der Gewerkschaftstag klar zu den Vorkommnissen der vergangenen Wochen Stellung bezogen und mit dem Abstimmungsverhalten den Verantwortlichen eine Unmutsquittung erteilt, aber auch für die Führungsspitze Peters und Huber die Chance ermöglicht, die IG Metall aus diesem Konflikt heraus zu führen.

Ein harter, aber in der Auseinandersetzung fairer Gewerkschaftstag endete mit weiteren Wahlgängen, in dem Otto Schütte aus der IG Metall Verwaltungsstelle Rheine mit einem überwältigen Stimmenergebnis in den ehrenamtlichen Vorstand der IG Metall gewählt wurde.

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