DGB-Ortsverband und Attac-Gruppe vereinbaren Zusammenarbeit gegen die Umsetzung von "Hartz IV"


Gegen den von den Unternehmerverbänden geforderten und der Bundesregierung umgesetzten Sozialkahlschlag wollen Gewerkschaften und attac in Rheine künftig gemeinsam vorgehen. Mitglieder der Attac-Gruppe und der Vorstand des DGB-Ortsverbandes trafen sich jetzt zu einem gemeinsamen Gespräch, um Einzelheiten der Zusammenarbeit zu besprechen.

Der Sprecher der Attac-Gruppe Rheine Norbert Wiersbin (links) und der Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes Rheine Rolf Vogedes diskutierten mit Vertretern beider Organisationen über Ziele und Inhalte einer künftigen Zusammenarbeit.

Auf der Sicht von Attac-Sprecher Norbert Wiersbin bedeutet die anstehende Umsetzung der Agenda 2010 den Ausverkauf sozialdemokratischer Politik. Bei den Betroffenen sei hierüber viel Wut entstanden, die attac auffangen wolle. Viele Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger fühlten sich von den Gewerkschaften nicht mehr angemessen vertreten, seien möglicherweise aber bereit, sich bei attac engagiert einzubringen.

Rolf Vogedes wies als Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes darauf hin, dass es in der Zielsetzung zwischen den Gewerkschaften und attac keine wesentlichen Unterschiede gebe. Wenn attac für gewerkschaftliche Ziele eine bisher gewerkschaftsferne Klientel mobilisieren könne, so sei dies aus seiner Sicht durchaus wünschenswert.

Hinsichtlich möglicher Aktionen vor Ort entwarfen die Vertreter beider Organisationen ein thematisch breites Spektrum: als Anlaufstelle könnte in Rheine ein Sozialbüro eingerichtet werden, das die von den Kürzungen Betroffenen hinsichtlich ihrer rechtlichen Möglichkeiten beraten solle.

Über diese Hilfe im Einzelfall hinaus müsse es aber auch darum gehen, durch Informationskampagnen und gemeinsame Aktionen an eine breitere Öffentlichkeit heranzutreten. Dabei müsse in sehr grundsätzlicher Weise auf die Zukunft der Arbeitsgesellschaft angesichts zunehmender Rationalisierung und Globalisierung eingegangen werden.

Beide Organisationen waren sich darüber einig, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2004 vorrangig sei, den Widerstand gegen "Hartz IV" zu organisieren. Auf diesem Aktionsfeld soll es in den nächsten Wochen und Monaten zu einem intensiven Informationsaustausch und zu einer Abstimmung der örtlichen Aktivitäten kommen.

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