DGB: Arbeitszeitverlängerung ist kein Allheilmittel gegen Konjunkturschwäche


Vertreter des DGB-Ortsverbandes Rheine informierten auf der Emsstraße über die Nachteile, Risiken und Nebenwirkungen der vielerorts drohenden Arbeitszeitverlängerung.

In die aktuelle Diskussion um eine Verlängerung der Arbeitszeit, die Verkürzung des tarifvertraglichen Urlaubs und die Streichung von Feiertagen mischte sich am 27.11.04 der DGB-Ortsverband mit einem Informationsstand auf der Emsstraße ein. Manche Politiker und Verbandsfunktionäre feierten - so erklärte dabei Rolf Vogedes, der Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes - den Abbau von Arbeitnehmerrechten als Allheilmittel gegen die augenblickliche Konjunkturschwäche. Zugleich beklagten die selben Personen die schwache Binnenkonjunktur, die ja durch die finanziellen Einbußen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mitverursacht werde.

Das verteilte Informationsmaterial verdeutlichte, dass eine Politik verlängerter Arbeitszeiten nicht nur aus gewerkschaftlicher Sicht falsch, sondern auch gesellschaftspolitisch unmodern und kurzsichtig ist.

Dass das Hauptargument der Befürworter einer Arbeitszeitverlängerung, die Konkurrenzfähigkeit des Standorts Deutschland müsse gesichert werden, nicht zugkräftig ist, beweisen - so der DGB - bereits die augenblicklichen Exportüberschüsse und die geringen Lohnstückkosten. Das Problem der deutschen Wirtschaft liege vielmehr in der fehlenden Massenkaufkraft. Werde die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich verlängert, gefährde dies eine große Zahl bestehender Arbeitsplätze und führe damit zu einem Rückgang der inländischen Konsumnachfrage.

In vielen Gesprächen mit den DGB-Vertretern äußerten von den Maßnahmen der Arbeitszeitverlängerung betroffene Arbeitnehmer ihr Unverständnis gegenüber der Verschlechterung ihrer beruflichen Situation.

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