Der Stolperstein für Heinrich Roters wurde aufgesucht und erläutert

Die "Aktion Stolpersteine" veranstaltete am 9.11.2005 anlässlich des 67. Jahrestages der Pogrome gegen jüdische Rheinenser im November 1938 eine Gedenkfeier.

Hierbei wurden etliche der im Bereich der Neuenkirchener Straße am 27.10.2005 neu gesetzten Stolpersteine aufgesucht und erläutert. Darunter war auch der Stolperstein, der für Heinrich Roters vor seinem Wohnhaus Im Winkel 13 in den Bürgersteig eingelassen wurde.

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Michael Hirschmeier rezitierte zur thematischen Einstimmung Bert Brechts Gedicht "Lob des Zweifels":

Gelobt sei der Zweifel! Ich rate Euch, begrüßt mir
heiter und mit Achtung - den,
der Euer Wort wie einen schlechten Pfennig prüft!
Ich wollte, Ihr wäret weise und gäbt
Euer Wort nicht allzu zuversichtlich.

Lest die Geschichte und seht
in wilder Flucht die unbesiegbaren Heere!
Allenthalben
stürzen unzerstörbare Festungen ein, und
wenn die auslaufende Armada unzählbar war,
die zurückkehrenden Schiffe
waren zählbar.

So stand eines Tages ein Mann auf dem unbezwingbaren Berg
und ein Schiff erreichte das Ende des unendlichen Meeres.

Oh schönes Kopfschütteln
über der unbestreitbare Wahrheit,
oh tapfere Kur des Arztes
an dem rettungslos verlorenen Kranken.

Schönster aller Zweifel aber,
wenn die Verzagten, Geschwächten den Kopf heben und
an die Stärke ihrer Unterdrücker nicht mehr glauben.


Lothar Kurz stellte die wesentlichen Daten des Lebenslaufes von Heinrich Roters dar. Dabei ging er auch darauf ein, dass seit Anfang des Jahres 2005 Informationen darüber vorliegen, dass Roters nicht - wie seit 60 Jahren angenommen - im KZ Sachsenhausen, sondern möglicherweise im KZ Buchenwald bei Weimar umgekommen ist.

Mehr zum Lebenslauf von Heinrich Roters


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung trafen sich zum Abschluss im Gebäude der Kaufmännischen Schulen der Stadt Rheine, wo eine kleine Ausstellung zum Schicksal der betroffenen jüdischen Familien besichtigt werden konnte.


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