IG Metall rief zum Warnstreik im Handwerksbereich auf

Die Verwaltungsstelle Rheine der IG Metall rief rund 700 Beschäftigte aus 10 Handwerksbetrieben zur Teilnahme an einem Warnstreik am 18. März 2005 auf.

Hintergrund des Warnstreiks sind die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen für die Bereiche Metallverarbeitendes Handwerk, Kfz-Handwerk, Heizung-Sanitär-Handwerk und Elektrohandwerk.

Auf die maßvollen Forderungen der IG Metall antworteten die Arbeitgeberverbände mit einem Reigen massiver Tarifkürzungen:

sind Auszüge aus dem Forderungskatalog der Arbeitgeberverbände.

Werner Abelmann, Betriebsratsvorsitzender der Firma BOS in Emsdetten und Mitglied der Verhandlungskommission im metallverarbeitenden Handwerk NRW protestierte bei einer Kundgebung in Emsdetten (rechts) scharf gegen das Verhalten des Arbeitgeberverbandes: "Wer derartige Gegenforderungen stellt, ist am Ende zu einem fairen Kompromiss gar nicht bereit. Die Beschäftigten sollen massive Verschlechterungen hinnehmen.


Die Verbände wollen am Ende mit der IG Metall keinen Tarifvertrag mehr abschließen. Jedes Handwerksunternehmen würde dann zukünftig selbstherrlich darüber entscheiden, wie lange gearbeitet wird, ob es Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt und wie viel Urlaubstage den Beschäftigten gewährt werden. Doch auch die Beschäftigten benötigen ein Mindestmass an Absicherung. Mit derartigen Rundumschlägen kann weder die Binnenwirtschaft angekurbelt werden noch die Existenz der Handwerksunternehmen gesichert werden."

Heinz Pfeffer von der IG Metall Verwaltungsstelle Rheine wies auf die immer ungerechtere Einkommensverteilung in Deutschland hin: "Während im vergangenen Jahr die Vermögens- und Gewinneinkommen um über 10 % gestiegen sind, blieben die Einkommen der Arbeitnehmerinnen und der Arbeitnehmer auf den Niveau von 2003."

"Trotz riesigen Exportüberschuss beharren die Arbeitgeber weiterhin darauf, die Arbeitskosten drastisch zu senken, doch dies wäre", so Pfeffer weiter, "eine Katastrophe für Beschäftigung und Binnenkonjunktur".

Beide Redner forderten die Arbeitgeberverbände eindringlich auf, endlich zu fairen Tarifverhandlungen zurück zu kehren und tragfähige Kompromisse auszuhandeln. Ansonsten drohen in den Betrieben ständige Konflikte und Auseinandersetzungen über die Arbeitsbedingungen. Daran könnten auch die Arbeitgeber kein Interesse haben.

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