"Streik, Streit und Kampf"
DGB-Maikundgebung findet im Stadtparkrestaurant statt


Von Laura Fühner


RHEINE. Der 1. Mai ist für viele der Tag, um im Freibad anzubaden oder den Grill das erste Mal im Jahr anzufeuern. Doch das sieht Jutta Schultz als stellvertretende Bezirksvorsitzende von ver.di-Münsterland komplett anders. Sie macht deutlich: "Für mich bedeutet der 1. Mai Streik, Streit und Kampf."
Bereits seit 125 Jahren fordern Arbeitnehmer an diesem Tag ihre Rechte ein. Und genau dies versuchte auch Jutta Schultz von ver.di im Stadtparkrestaurant bei einer von elf Maikundgebungen im Münsterland.
Vor dem voll besetzten Saal sprach sie die Gewerkschaftsthemen an, die ihr besonders wichtig sind: "Gerade im Münsterland müssen wir gegen willkürliche Befristungen von Arbeitsverträgen ankämpfen." Laut Schultz seien diese Befristungen "schlicht unsozial."


Auf der Agenda von ver.di stehe in diesem Jahr außerdem die Abschaffung der sogenannten "Minijobs". "Wir wollen die Minijobs abschaffen und eine Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro durchsetzen!", gab sie am Freitag bekannt.
Zwar sieht Jutta Schultz mit dem geetzlichen Mindestlohn einen deutlichen Fortschritt und auch sonst hätten ver.di und auch andere Gewerkschaften in den letzten Jahren viele Ziele der Arbeitnehmer durchsetzen können, doch für Schultz ist das gerade erst der Anfang. "Es gibt einfach noch viel zu viele Ausnahmen vom Mindestlohn und die Begründungen sind zum Teil einfach abenteuerlich."

Gerade für solche Aussagen erhielt Jutta Schultz viel Zuspruch und Applaus vom Publikum. Doch noch ein Thema beschäftigt ver.di und damit Jutta Schultz momentan besonders: die Aufwertung der sozialen Berufe. "Der Beruf des Erziehers ist zum Beispiel in den vergangenen Jahren deutlich wichtiger geworden. Erzieher müssen einfach deutlich sowohl finanziell als auch in der Gesellschaft aufgewertet werden", forderte sie. "Gerade der 1. Mai ist traditionell der perfekte Tag um die Forderungen der Arbeitnehmer kund zu tun. Jetzt können wir die restliche Zeit nutzen, um mit der Politik in Kontakt zu treten, damit diese Ziele auch verwirklicht werden können", so Jutta Schultz.

Münsterländische Volkszeitung vom 2. Mai 2015


Der Erste Mai in Rheine – vier Streiflichter


Zum Anfang Zurück