"Gleichstellung gleich umsetzen" - Veranstaltung zum internationalen Frauentag 2004 in der überfüllten Scheune von Kloster Bentlage

Eine angenehme Überraschung erlebten die Organisatorinnen der Veranstaltung zum internationalen Frauentag 2004 in der Scheune von Kloster Bentlage: Es waren so viele gekommen, dass bei der Verteilung von Rosen einige Frauen leider leer ausgehen mussten.

In ihrer Begrüßung gingen Heidi Petersson (IG Metall, links im Bild) und Karin Toniazzo (ver.di, rechts im Bild) auf den im Rahmen der Umsetzung der Agenda 2010 zu erwartenden Sozialkahlschlag ein. An vielen Beispielen wiesen sie nach, dass hiervon wohl eher Frauen als Männer betroffen sein werden. Ihre Aufforderung an die Frauen: "Wenig wird sich verändern, wenn nicht wir Frauen uns solidarisch um unsere Rechte und Chancen selbst kümmern und dafür sorgen, dass Versprechen eingelöst werden."

DGB-Regionalsekretär Rolf Hannemann (rechts) machte in seinem Grußwort deutlich, dass die betriebliche Gleichstellung von Frau und Mann nicht länger auf die lange Bank geschoben werden dürfe. Aus einer neueren Erhebung gehe hervor, dass nur in jedem siebten Betrieb hierzu freiwillige Regelungen oder tarifliche Vereinbarungen getroffen worden seien. Daher seien gesetzliche Regelungen zur Gleichstellung unverzichtbar.
Hannemann forderte die Anwesenden auf, am 3. April 2004 in Köln gegen den Sozialabbau in Deutschland und Europa zu demonstrieren.

Den Hauptteil des Abends bestritt das Musik-Theater "Signale" mit ihrem Programm "Wir stellen uns gleich" (unten). Der thematische Rahmen der einzelnen musikalischen Beiträge und Sketche reichte von den wenigen körperlichen Zentimetern, die die Männermacht begründen (wirklich?) über die Politik des US-Präsidenten Bush, die Verschuldungsproblematik der Dritten Welt bis hin zum Urlaub im Jahre 2010, der auf Grund der Auswirkungen der Aganda 2010 nur fiktiv (wahr?)genommen werden kann. Das Finale bildetete der Song "Brot und Rosen", in dem die Forderung der Frauen nach Möglichkeiten, gleichberechtigt ihre Rollen in Beruf und Familie ausfüllen zu können, zum Ausdruck kommt.
Dass die Sängerinnen und Sänger mit ihrer ausgeprägten Musikalität, ihrem Humor und ihren politischen Botschaften den Geschmack des Publikums voll getroffen hatten, wurde darin deutlich, dass sie erst nach drei Zugaben die Bühne räumen durften.

 

 

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